Wir möchten euch heute einen unserer Schützlinge vorstellen: "OhneOhr"
"OhneOhr" wurde Anfang Dezember 24 von einem unserer Kunden in Leobersdorf gesichtet. Der erfahrene Tierbesitzer erkannte sofort, dass die Katze eine große, klaffende Wunde am Kopf hat und ganz dringend Hilfe braucht, sicherte sie und brachte Sie zu uns.

Bei uns angekommen, stellten wir schnell fest, dass die Katze in einem absolut lebensbedrohlichen Zustand war. Sie war stark abgemagert und dehydriert, hatte bereits blasse Schleimhäute und war übersäht von Flöhen. Ein Auge hatte eitrigen Ausfluss und auf der rechten Kopfseite klaffte ein bereits aufgeplatzter Tumor. Die Dame wurde daher umgehend auf unsere Intensivstation verlegt und wir begannen mit der Stabilisierung des Kreislaufs.
Bereits am nächsten Tag wurde OhneOhr das erste Mal operiert. Auch wenn die Operation aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustandes riskant war, mussten wir dennoch möglichst rasch den großen, aufgeplatzten Tumor des rechten Ohrs entfernen. Während der Operation stellte sich leider heraus, dass dieser weiter fortgeschritten als gehofft war, weshalb im Zuge der OP der gesamte Gehörgang bis zum Innenohr entfernt wurde.

Seither erholt sich "OhneOhr" bei uns von ihrer ersten Operation und bereitet sich auf die zweite Operation, die ihr noch bevorsteht, vor. Auch der Tumor am anderen Ohr muss noch operativ entfernt werden, weshalb unsere Pfleger ihr vorausschauend den Namen "OhneOhr" gegeben haben.
OhneOhr ist zwar noch sehr vorsichtig, liebt es aber, von den Menschen, die sie schon kennt, gestreichelt zu werden, auch ihr Appetit ist gut und sie nimmt fleißig zu. Auch wenn wir wissen, dass sie aufgrund ihrer Krebserkrankung wohl kein allzu langes Leben mehr haben wird, werden wir dennoch alles in unserer Macht stehende unternehmen, um mit ihr gemeinsam gegen den Krebs zu kämpfen und ihr die Zeit, die sie noch bei uns verbringen kann, so angenehm wie möglich zu gestalten!

Am Beispiel von OhneOhr sieht man - leider - sehr deutlich, wie wichtig es ist, besonders Tiere mit hellen Ohren, regelmäßig zu untersuchen und alle Veränderungen und "Knubbel" möglichst zeitnahe vom Tierarzt kontrollieren zu lassen! Wie bei uns Menschen sind die Chancen, Krebs zu besiegen, wesentlich größer, wenn dieser rechtzeitig erkannt wird.
Im Falle von "OhneOhr" konnten wir, dank des aufmerksamen Finders, zumindest einen langsamen, schmerzvollen Tod verhindern und können OhneOhr die ihr noch verbleibende Zeit in einer sicheren, warmen Umgebung mit ganz vielen Streicheleinheiten und ausreichend Futter ermöglichen.
Deshalb: bitte immer hinschauen und aktiv einschreiten, wenn ein Tier Hilfe braucht!